Mittwochmorgen. Ende Januar. Ganz langsam findet die Sonne ihren Weg vom Horizont ans Firmament. Die Stadt erwacht in diesen neuen Tag. Es könnte ein Mittwoch sein wie jeder andere. Ein Tag wie jeder andere. Für mich ist es ein ganz besonderer. Er ist der Anfang. Mein leiser Neuanfang.
"Leap and the net will appear."
John Burroughs, ein britischer Essayist und Naturalist, hat das einmal gesagt. Wage zu springen und das Netz wird erscheinen. In der letzten Zeit sind mir diese Worte immer wieder durch den Kopf gegangen. Sie haben mich begleitet bei jedem einzelnen Schritt, den ich gemacht habe und sind auch an diesem Tag an meiner Seite. Ich wage es, ich wage den Sprung. Hinein ins Neue, ins Unbekannte. Das Netz kann ich nicht sehen, aber ich vertraue darauf, dass es mich hält.
Dieser Sprung ist das, was ich mir immer gewünscht habe. Nur wusste ich nicht, wo und wann und wie ich springen würde. In den letzten beiden Jahren habe ich viele kleine und größere Sprünge gemacht. Heute ist es an der Zeit für den größten. Ich habe immer davon geträumt. Der Traum war wie der winzig kleine Samen einer großen Idee, die über viele Jahren heranwachsen musste. Ich habe sie genährt mit Erde aus Vertrauen, Liebe, Leichtigkeit und Mut. Denn das war es, was ich brauchte, um über meine Angst hinwegzugehen.
Sie war immer da. Seit ich denken kann, war da Angst. In meinem Leben, in mir. Angst vor dem lauten Nachbarshund. Angst vor der strengen Kindergärtnerin. Angst vor der hohen Rutsche. Angst vor dem Wasser. Angst vor der Dunkelheit. Angst vorm Alleinsein. Angst vorm Nicht-Alleinsein. Angst vorm Zu-viel-sein. Angst vorm Zu-wenig-sein. Angst vor Veränderung. Angst vor Stagnation. Angst vorm Hinfallen. Vorm Auffallen. Vorm aus der Rolle fallen. Ich war ein ängstliches Kind, ein ängstliches Mädchen, eine ängstliche junge Frau. So gerne wäre ich mutiger gewesen, stärker, extrovertierter, wilder, verrückter. Aber ich war ängstlich. Ich bin meinen Weg gegangen und die Angst hat mich begleitet. Ist mir in all den Jahren nicht von der Seite gewichen, wie eine graue Wolke, die sich fest an die Seele geheftet hat. Gnadenlos anhänglich, das ist sie. Und belastend. Oft habe ich mein Leben wie durch einen Schleier wahrgenommen – benebelt, gedämpft, gehemmt. Da war etwas zwischen mir und der Welt. Eine Sperre, eine Blockade, eine Milchglasscheibe.
Leben hinter der Milchglasscheibe
Seit ich denken kann, war da Angst. Ich habe sie weggedrückt. Ausgeblendet. Ausgesperrt. Wollte sie nicht sehen, nicht hören, nicht fühlen. Ich hatte Angst vor der Angst. So große Angst. Bis ich dachte, ich sei diese Angst. Ich sei Angst, mit jeder Zelle meines Körpers, für immer. Bis ich es dachte und fühlte und sich plötzlich am Grunde meines Herzens Widerstand zu regen begann. Widerstand gegen dieses beklemmende Gefühl, gegen die Enge in meiner Brust, gegen ein Leben hinter der Milchglasscheibe. Ich wollte raus. Raus aus der Beklemmung, raus aus der Enge, raus aus der Angst. Und rein ins Leben, mit voller Wucht und Geschwindigkeit. Leben, lachen, lieben, abheben und fliegen.
"Bravery is not the absence of fear. Bravery is feeling the fear, the doubt, the insecurity, and deciding that something else is more important."
MARK MANSON
Das Gegenteil von Angst ist Liebe. Sie liegt auf der anderen Seite der Milchglasscheibe. Sie ist immer da. Immer erreichbar. Alles was es dafür braucht, ist eine Entscheidung. Und den Mut, die Angst zuzulassen, anzunehmen und dennoch über sie hinwegzugehen.
Es ist jetzt ein paar Jahre her, dass ich die Entscheidung dafür getroffen habe. Dass ich mich auf die Reise begab, durch meine Angst und zu mir. Zu mir so wie ich bin, ohne die Angst. Stark, groß, strahlend, einzigartig. Voller Liebe und Mut. Und ich treffe diese Entscheidung jeden Tag neu. Ich weiß, dass Liebe meine Essenz, mein wahrer Kern ist und Angst nur ein temporärer Passagier auf dem Dampfer meines Lebens. Auch heute schaut sie noch regelmäßig vorbei, aber das beeindruckt mich nicht. Ich springe trotzdem. Mit Anlauf. Hinein ins Neue und Unbekannte. Ich springe voller Vertrauen, Vorfreude und Leichtigkeit. Und ich spüre die unbeschreibliche Kraft, diese grenzenlose Freiheit, die darin verborgen liegt, wenn Liebe die Angst überwiegt.
Auf der anderen Seite der Milchglasscheibe ist alles möglich. Dort werden Träume wahr und Märchen Wirklichkeit. Dort hält ein einfacher, alltäglich aussehender Mittwoch die schönsten und größten Wunder bereit. Dort sind Worte das Netz, das mich fängt. Der rote Faden, den ich in den Stoff meines Lebens webe. Die Magie, für die ich seit jeher lebe und mit der ich nun auf meinem Herzensweg als selbstständige Bloggerin, Autorin und Coach die Welt bewege.
#JetztNeuesWagen
Hast du Lust mit mir zu springen? Raus aus der Komfortzone, durch die Angst und hinein ins bunte, glitzernde und pure Leben? Bist du dabei? Lass uns zusammen große Sprünge machen und auch kleine. Lass uns aus dem Schatten und hinein ins Licht hüpfen. Lass es uns wagen, der Angst in die Augen zu schauen und dabei auf all unsere Stärken zu vertrauen.
Und wenn du magst, triff noch heute eine Entscheidung. Für die Liebe und für dich, so wie du wirklich bist:
Stark. Strahlend. Selbstbewusst. Voller Schönheit und Leichtigkeit und Energie. Mit einem Funkeln in den Augen. Voller Abenteuerlust und Aufbruchstimmung. Mit Liebe, Hingabe und Leidenschaft im Herzen. Voller Großzügigkeit und Wärme. Und einem Kribbeln in jeder Zelle deines Körpers. Voller Einzigartigkeit und voller Mut. Genau das bist du.
Alles Liebe
Theresa