Vor ein paar Tagen lichtete sich morgens auf einmal der bleierne Januarhimmel über Berlin und gab die Bühne für ein leuchtendes Blau mit goldenen Sonnenstrahlen frei. Kurzerhand entschied ich mich die Reihenfolge in der Tagesplanung umzuwerfen und gleich am Vormittag einen ausgedehnten Spaziergang mit dem Mann zu machen. Ein Hoch auf das Home Office und die Selbstständigkeit!
Abends im Bett nahm ich wie jeden Tag mein Notizbuch zur Hand und ließ den Winterspaziergang bei knisterndkalten Temperaturen und strahlendem Sonnenschein noch einmal Revue passieren. Beseelt von dem kleinen und doch großen Glücksmoment schrieb ich ihn mit auf die Liste mit den Dingen, für die ich an diesem Tag dankbar war.
Das Glück einer Dankbarkeitsroutine
Seit vielen Jahren gehört dieses Dankbarkeitsritual zu meiner ganz festen Routine und es war tatsächlich auch mein Einstieg ins Journaling, noch bevor ich wusste, was Journaling eigentlich ist und dass es mein Leben für immer verändern würde. Denn das Beste an einer Dankbarkeitsroutine ist, dass sie sich ganz leicht in den Alltag einbinden lässt und uns kurzerhand ganz viele gute Gefühle schenkt. Und davon kann man nie genug haben, oder?
Warum Dankbarkeit so kraftvoll ist
Auf den ersten Blick scheint Dankbarkeit fast schon etwas unspektakulär und schlicht ein Gefühl unter vielen zu sein, doch der Schein trügt. Sie ist ein kraftvolles Tool, das wir in unserem Alltag ganz einfach und gezielt für uns nutzen können, um unsere Lebensqualität direkt um ein Vielfaches zu verbessern.
Von Natur aus ist es nämlich so, dass es unserem Gehirn unglaublich leicht fällt sich auf Negatives zu konzentrieren (Keine Ahnung was du letzten Monat Schönes erlebt hast, aber den fiesen Kommentar des Sportlehrers aus der 8. Klasse kannst du immer noch zitieren?) und wir so auch morgens nach dem Aufwachen eher unsere Probleme im Blick haben als voller positiver Energie und Leichtigkeit in den Tag zu starten. Was in der Steinzeit als Schutz vor Gefahren noch ganz sinnvoll gewesen sein mag, ist im 21. Jahrhundert eher wenig förderlich.
Mit Dankbarkeit haben wir jedoch eine großartige Möglichkeit den sogenannten “negativity bias” auszubalancieren und den Fokus von Schwierigkeiten und Kritik bewusst auf das Gute wie die Wertschätzung positiver Erlebnisse und Erfahrungen zu lenken.
Die Vorteile einer Dankbarkeitsroutine
Regelmäßig die Dankbarkeit ins eigene Leben einzuladen, ist eine kleine Veränderung mit großer, positiver Wirkung. Ganz konkret schenkt sie dir mehr Glück und tiefe Freude, verbessert euren Schlaf und reduziert Stress und Ängste. Außerdem lässt sie dich entspannter und gestärkter auf Herausforderungen zugehen und ermöglicht dir eine größere und wertvollere Verbindung zu dir selbst und zu anderen. Klingt gut, oder?
So einfach geht eine Dankbarkeitsroutine
Eine Dankbarkeitsroutine in deinen Alltag zu integrieren, ist ganz leicht und zeigt dir auf wunderbare Weise, wie großartig Journaling generell ist. Du kannst sie dir wie tägliches Zähneputzen für deinen Geist vorstellen, das dir regelmäßig eine wohltuende Wertschätzung für all das Schöne in deinem Leben und positive Energie schenkt.
Alles was du für deine Dankbarkeitsroutine brauchst, sind ein Notizbuch oder ein Notizblock sowie ein Stift - that’s it. Nimm dir dann am Abend ein paar Minuten für dich (z.B. wenn du ins Bett gehst) und lass den Tag in Gedanken Revue passieren.
Fragen, die du dir dabei stellen kannst:
Wofür bin ich heute dankbar?
Was habe ich Schönes erlebt?
Was war ein besonderer Moment?
Was hat mich zum Lächeln gebracht?
Verbinde dich mit dem guten Gefühl der Dankbarkeit, lass es tief in dein Herz sinken und schreibe 3 Dinge auf (je spezifischer und detaillierter, desto besser), für die du dankbar bist. Es können natürlich auch mehr sein, aber drei sind ein guter Start. Mit der Zeit wirst du sehen, dass dir immer mehr Dinge einfallen, für die du dankbar sein kannst - noch so ein positiver Nebeneffekt dieser Routine. Abgesehen davon, dass du danach mit einem großen Lächeln im Gesicht einschlafen wirst.
Deine Dankbarkeitsroutine im Alltag
Idealerweise nimmst du dir jeden Abend ein paar Minuten Zeit für dich und deine Dankbarkeitsroutine, denn wie bei jeder anderen Gewohnheit ist es auch hier so, dass die Regelmäßigkeit dafür sorgt, dass sie ein fester Bestandteil deines Alltags wird und umso mehr ihre positive Wirkung entfalten kann. Natürlich kommt auch manchmal einfach das Leben dazwischen oder deine momentanen Umstände lassen wenig Spielraum, dann ist es gar kein Problem, wenn du mal pausierst.
Das Wichtigste ist, dass du dich nicht schlecht fühlst oder dir Vorwürfe machst, sondern den “Dankbarkeitsfaden” einfach wieder aufnimmst, wenn es zeitlich wieder passt. Auch ich habe manchmal Tage wo das abendliche Schreiben zu kurz kommt, dann hole ich es einfach am Wochenende nach oder mache kurzerhand weiter, wenn mir wieder danach ist. Finde eine Herangehensweise und Routine, die sich gut für dich anfühlt.
Je öfter du wahrnimmst wofür du dankbar bist, desto mehr entdeckst du wofür du dankbar sein kannst.
Sei es ein verzauberter Winterspaziergang, ein in den Bäumen herumturnendes Eichhörnchen, Überraschungspost von einer guten Freundin oder ein verkuschelter Abend auf dem Sofa. Das Schöne und Gute ist immer zum Greifen nah!
Ganz viel Freude dir beim Ausprobieren eurer Dankbarkeitsroutine!
Alles Liebe
Theresa
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